In der Lichtenbergstraße befindet sich unter einer kleinen Baumgruppe das Jahndenkmal, welches 1912 von Mitgliedern des Turnvereines Körner zu Ehren des Turnvater Jahns errichtet wurde.
Friedrich Ludwig Jahn (1778 bis 1852) gilt als Begründer der deutschen Turnbewegung. Einerseits gelang es ihm, das Turnen populär zu machen, andererseits wurde die Turnbewegung politisch und nationalistisch „aufgeladen“. Turnen hatte demnach weniger die Bedeutung von Fitness, sondern galt vielmehr der männlichen Wehrhaftmachung. [1]
All dies geschah vor dem Hintergrund der Napoleonischen Eroberungen und dem Beginn der “Deutschen Frage” (1806). Jahn „rief zur Volkserhebung gegen die napoleonische Herrschaft, zur Volksbewaffnung und Errichtung eines deutschen Nationalstaates auf“ [2].
Noch Jahrzehnte nach seinem Tod galt er für die Anhänger:innen des Deutschnationalismus als wichtige Symbolfigur. Seit Jahren sind die vielerorts anzutreffenden Jahndenkmale umstritten, in der Stadt Salzburg wurde etwa im Jahr 2018 eine Infostele mit den historischen Hintergründen hinzugefügt [3].
Titelfoto: Alexander Neunherz Text: Alexander Neunherz Quellen: [1] Daurer, Cornelia/Gräser, Marcus/Kepplinger, Brigitte/Krenn, Martin/Schuster, Walter/Sulzbacher, Cornelia (2022). Bericht der Linzer Straßennamenkommission. Auszug aus dem Gesamtbericht, Archiv der Stadt Linz, online abrufbar unter https://stadtgeschichte.linz.at/media/biographien/biographie_jahn_friedrich_ludwig.pdf. [2] Görtemaker, Manfred (2006). "Durch Eisen und Blut": Der Weg zur deutschen Einigung, in: Die Zeit (Hg.): Welt- und Kulturgeschichte. Epochen, Fakten, Hintergründe in 20 Bänden, Band 13, Zeitverlag Gerd Bucerius, Hamburg, Seite 53. [3] Vgl. https://www.stadt-salzburg.at/ns-projekt/erinnerungskultur/denkmale/